Über Weddelbrook

Portrait

Aus einem Dorf, früher geprägt durch  landwirtschaftliche Betriebe, ist im Laufe der letzten 50 Jahre ein Wohnort geworden, in dem sich neben einer expandierenden Spedition auch  mehrere mittlere und kleine Betriebe angesiedelt. haben.

Zur Zeit leben in Weddelbrook etwas mehr als 1000 Einwohner.

Für die Naherholung ist Weddelbrook bestens gerüstet. Zu den Nachbargemeinden bestehen Radwege, Wanderwege sind vorhanden und für Pferdeliebhaber stehen Pferdehöfe und ein Heuhotel zur Verfügung.

Das Schmuckstück des Dorfes ist der Mühlenteich. Er wurde um 1770 angelegt, um Energie für eine  Lohmühle  zu liefern. 1868 wurde nach einem Brand die heutige

Getreidemühle gebaut, die bis 1994 noch in Betrieb war. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und wird als Wohngebäude genutzt.

Rund um den 4,5 ha großen See führt ein schön angelegter Spazierweg. An ihm liegen die Badestelle und die “Seeterrassen“, in die nach einem erholsamen Spaziergang um den See eingekehrt werden kann.

In der Nähe des Sees befindet sich ein sehr gepflegter und reizvoller Campingplatz.

Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der sogennannte “Krug” des Dorfes “Wolters Gasthof von 1787″ , der seit über zweihundert Jahren im Familienbesitz ist. Hier werden Versammlungen abgehalten, Familienfeste gefeiert und Bälle veranstaltet. Die Jugend der Umgebung kommt hier oft zur Diskothek.

In der Mitte der Gemeinde liegt die Schule mit ihrem schönen, von hundertjährigen Linden umstandenen Schulhof. Die frühere Volksschule wurde bis 2012 als Grundschule genutzt. In der ehemaligen Lehrerwohnung wurde 1991 ein Kindergarten eingerichtet, der 2002 großzügig erweitert worden ist. Ein Teil der alten Schule wird seit 2018 als Krippe genutzt.

Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit sind in Weddelbrook durch den Strukturwandel nicht verlorengegangen. Das kommt in der Feuerwehr, dem Sportverein, dem Altenclub, dem Sparclub, der Jagdgemeinschaft, der Anglergemeinschaft, dem Sparklub sowie einer Theatergruppe zum Ausdruck.

Im Jahre 1996 wurde ein ehemaliger Bauernhof im Dorfzentrum renoviert und umgestaltet mit Räumlichkeiten für die dörflichen Aktivitäten (Feuerwehr, Altenclub, Vereine etc.) und 7 Wohnungen, die von der Gemeinde vermietet werden.

Auf dem Parkplatz vor dem Dorfhaus kann man einen 102 t schweren Findling besichtigen, der im Jahre 1997 hierhier transportiert wurde (“Der Alte Weddelbrooker”).

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Für sportliche Aktivitäten stehen Sport- und Tennisplätze zur Verfügung. 1992 wurde das Sportlerheim eingeweiht.

Als die Gemeinde 1962  zum ersten Mal an dem Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« teilgenommen hat, wurde sie zum schönsten Dorf im Kreis Segeberg und zum zweitschönsten des Landes gekürt. Als Preis der Landesregierung erhielt Weddelbrook das springende Pferd aus Keramik an der Schule. Bei der Teilnahme 1997 konnte Weddelbrook im Kreis Segeberg wieder den ersten Platz erzielen. Die Jury sah Weddelbrook als Musterdorf mit fortschrittlicher Dorfentwicklung. Im Bundeswettbewerb 1998 konnte schließlich eine Bronzemedaille gewonnen werden.

Weddelbrook hat leider in den letzten 20 Jahren auch Einrichtungen verloren. Die Meierei wurde geschlossen, Krämer und Bäcker sowie die Poststelle haben aufgegeben. Im Sommer 2020 schloss auch die Filiale der Raiffeisenbank (VR Bank in Holstein) für immer. Die Nahverbindung beschränkt sich auf den Schulbus, der einerseits nur während der Schulzeit und dann auch nur zweimal am Tag fährt.

Geschichte

Der Name Weddelbrook stammt aus altsächsischer Zeit und steht für ein Gebiet, in dem über eine Furt durch einen Bruch gelangt werden kann.

“Weddel” bedeutet dabei waten und “brook” – “Bruch” ist ein sehr morastiges und nasses Gelände und war vermutlich das heutige Wiesen- und Weideland nördlich des Dorfes. Der Straßenname “Weddelbrooker Damm” zwischen Weddelbrook und Hitzhusen weist heute noch hin auf die Furt durch den Bruch im Norden von Weddelbrook. Das Dorf selbst lag auf einem Altmoränenzug und erstreckte sich vorwiegend entlang der jetzigen Wrister Straße.

1322 wird der Ort das erste Mal in einer Urkunde erwähnt, in der Graf Gerhard III. von Holstein seine Einnahmen aus dem Dorfe Weddelbrook an das Kloster Itzehoe verpfändete.

Im 16. Jahrhundert hatte die Gemeinde vier Hufen* und fünf Katen**. Mehr als die Hälfte gehörte davon dem Kirchspielvogt aus Bramstedt, aus dem später das Bramstedter Gut entstand.

100 Jahre später kaufte König Christian IV. von Dänemark das Gut und schenkte es seiner Geliebten Wiebke Kruse. Der Besitz wurde dadurch abgerundet, indem alle Weddelbrooker Einwohner dem Gut Bramstedt untertänig gemacht wurden. Die Steuern und Dienste waren zeitweilig so unerträglich, dass die Hälfte der Bauernstellen aufgegeben worden sind. Erst nach der Auflösung des Bramstedter Gutes 1874 wurde Weddelbrook wieder eine selbständige Gemeinde.

In den letzten hundert Jahren gab es eine recht wechselhafte Geschichte. Im preußischen Regierungsbezirk Schleswig war Weddelbrook ein Amtsort mit einem Gemeindebüro für mehrere Gemeinden. In diese Zeit fällt auch die Gründung eines nichtadeligen Gutes im Dorfe. Reiche Industrielle aus Elmshorn, Hamburg oder Hannover wechselten sich im Besitz dieses Hofes ab. Mit der Parzellierung am Anfang des Jahrhunderts und in den dreißiger Jahren fanden in Weddelbrook viele neue Siedler eine neue Aufgabe und Heimat.

700 Jahre Weddelbrook

Im Jahre 1322 wurde der Name Weddelbrook das erste Mal urkundlich erwähnt. So wurde 2022 also 700 Jahre später ein großes Jubiläum gefeiert. Die ganze Dorfgemeinschaft, Vereine und Feuerwehr packten mit an, um auf dem Schulhof ein großes Fest zu organisieren.